Bei Fiat ist der Abgasskandal an Dreistigkeit kaum zu übertreffen. 2016 wurde bereits durch die Deutsche Umwelthilfe herausgefunden, dass der Stickoxid-Grenzwert bei einem Fiat 500X2.0 um das 22-fache überschritten wird. Die Kanzlei für Verkehrsrecht in Wiesbaden meint, dass das spar Eingreifen der Staatsanwaltschaft am 22. Juli 2020 genauso ein Skandal sei wie die Abgasmanipulation selbst.

Unzulässige Abschalteinrichrung im Betrugsfall Fiat 500X2.0

Bereits 2016 beginnt die Geschichte des Fiat Diesel-Abgasskandals. Durch die Berner Fachhochschule wurden im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe Abgasmessungen an einem Fiat 500X 2.0 durchgeführt, berichtet Joachim Cäsar-Preller aus der Kanzlei für Verkehrsrecht in Wiesbaden. Die gemessenen Stickoxidwerte waren derartig hoch, dass die Messskala nicht ausreichend war. Nachdem das KBA benachrichtigt wurde und daraufhin weitere Tests durchführte, wurde ein Verfahren gegen den Autohersteller eingeleitet. Im Mai 2016 wurde Fiat aufgefordert, dass hergestellte Fahrzeuge in Übereinstimmung mit dem genehmigten Typ gebracht werden. Aufgrund des Fiat 500X leitete die EU-Kommission im Mai 2017 ein Verfahren gegen die Regierung Italiens ein. In den USA kam es ebenfall zu Ermittlungen gegen den Auto-Konzern. Jedoch betont die Kanzlei in Wiesbaden, dass dieses Verfahren bereits abgeschlossen ist. In einem Vergleichsverfahren musste Fiat Chrysler wegen möglicher Dieselmanipulationen etwa 800 Millionen Dollar Strafe zahlen.
Joachim Cäsar-Preller, Anwalt aus Wiesbaden, beschreibt, dass am 22. Juli 2020 deutsche, italienische und schweizerische Ermittler mehrere Standorte des Autoherstellers untersucht haben. Laut der Staatsanwaltschaft in Frankfurt geht es um den Verdacht, dass in den Fiat Diesel-Motoren mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung bei der Abgasreinigung getrickst wurde. Die Kanzlei aus Wiesbaden berichtet, dass in den neuen Abgasskandal auch das Unternehmen Iveco, das mit dem Fiat-Imperium in Verbindung steht, beteiligt sei.

Zahlreiche Fahrzeuge in Deutschland betroffen

Der Anwalt aus Wiesbaden erklärt, dass deutschlandweit mehr als 200.000 Fahrzeuge durch eine Stilllegung bedroht seien. Die Käufer der betroffenen Fahrzeuge wurden von der Staatsanwaltschaft in Frankfurt aufgerufen, sich bei der Polizei als Zeugen zu melden. Jedoch könnte sich die Zahl betroffener Fahrzeuge weiter erhöhen.  

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