Hoffnung auf Schadensersatz bei PIP Brustimplantaten

Betroffene können nun auf eine Entschädigung hoffen, sagt Daniela Fisch, Anwältin aus Wiesbaden. Das Unternehmen PIP hatte Brustimplantate mit minderwertigem Industriesilikon in den Verkehr gebracht mit der Folge immenser gesundheitlicher Leiden von hunderttausenden von Frauen. Bei weltweit bis zu 400.000 Frauen wurde das schädliche Brustimplantat eingesetzt. Das Bundesinstitut für Arzneimittel- und Medizinprodukte (BfArM) hat den betroffenen Frauen empfohlen, die Brustimplantate aufgrund der Risiken wieder entfernen zu lassen. Wer dafür haften muss, blieb bislang ungeklärt, teilt die Anwältin weiter mit.

Haftung von Krankenhäusern und Ärzten

Frau Fisch aus Wiesbaden erklärt, dass eine Haftung von Krankenhäusern und Ärzten, von denen das Implantat eingesetzt wurde, zwar durchaus in Betracht kommt, da Patienten im Vorfeld der Operation über etwaige Risiken aufgeklärt werden müssen. Allerdings scheitert ein Anspruch daran, dass weder das Krankenhaus noch die Ärzte davon wussten.

Haftung von PIP

Auch die Inanspruchnahme des Herstellers Poly Implant Prothèse (PIP) ist zwecklos, weiß die Wiesbadener Anwältin. Der Hersteller ist insolvent und damit von etwaigen Schmerzensgeld-und Schadensersatzansprüchen befreit.

BGH hält deliktische Haftung des TÜV für möglich

Wie Ihnen die Anwältin aus Wiesbaden gerne näher in einem persönlichen Gespräch erläutert, zieht der BGH in seinem bisher unveröffentlichten Urteil vom 27.02.2020 aber eine deliktische Haftung des TÜV in Betracht. Der Hersteller PIP hatte den TÜV mit der Durchführung des nach dem Medizinprodukterecht erforderlichen EU-Konformitätsbewertungsverfahren beauftragt. Die hier maßgeblichen Regelungen zum EU-Konformitätsverfahren dienen dem Schutz der Gesundheit des Endempfänger der Medizinprodukte. Die Gewährleistung dieses Schutzes ist nicht nur Aufgabe des Herstellers, sondern auch des TÜVs. Dieser hat demnach für die Folgen seines Handelns einzustehen und voraussichtlich Schadensersatz zu leisten.

Wenn auch Sie davon betroffen sind, wenden Sie sich gerne an die Wiesbadener Anwältin.