Die Insolvenzen bei der Project Gruppe mit Sitz in Nürnberg und Bamberg treffen Käufer der Immobilien und auch die Anleger der Project-Fonds. Gewinnunabhängige Ausschüttungen an die Anleger wurden inzwischen eingestellt. „Für Käufer und Anleger geht es um ihr Geld. Um finanziellen Verlusten vorzubeugen, sollten sie ihre rechtlichen Möglichkeiten prüfen lassen“, sagt Rechtsanwalt Joachim Cäsar-Preller, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht aus Wiesbaden.

Der Project Gruppe plant, baut, finanziert und verkauft Wohnungen und Gewerbeimmobilien. Dabei baut die Gruppe auf zwei Säulen auf. Während die Project Immobiliengruppe sich um Planung, Bau und Vertrieb der Immobilien kümmert, ist die Project Investmentgruppe für die Finanzierung der Bauprojekte zuständig. Dazu hat sie eine Reihe von Fonds aufgelegt, über die sich die Anleger an den Immobilien beteiligen konnten. Nach Angaben des Handelsblatts haben rund 30.000 Anleger etwa 1,4 Milliarden Euro investiert.

Sechs Gesellschaften der Project Gruppe insolvent

Die Krise auf dem Immobilienmarkt hat die Project Gruppe mit voller Wucht getroffen. Im August hat das Amtsgericht Nürnberg die vorläufigen Insolvenzverfahren über die Project Immobilien Projektentwicklungs GmbH (Az. IN 999/23), die Project Immobilien Management GmbH (Az. IN 977/23), die Project Immobilien Wohnen und Gewerbe GmbH (Az. IN 978/23) sowie über die Holdinggesellschaft Project Real Estate AG (Az. IN 1066/23) eröffnet. Während damit zunächst nur Gesellschaften der Immobiliengruppe von Insolvenzen betroffen waren, haben mit der Project Vermittlungs GmbH und der Project Real Estate Institutional GmbH inzwischen auch Gesellschaften der Investmentgruppe Insolvenz angemeldet. Hier hat das Amtsgericht Bamberg die vorläufigen Insolvenzverfahren am 24. August eröffnet (Az.: IN 214/23 bzw. IN 220/23).

Krise bei Anlegern angekommen

Auch wenn die Fondsgesellschaften nicht insolvent sind, ist die Krise damit bei den Anlegern angekommen. Wie das Handelsblatt am 22. August berichtete, werden bis auf weiteres keine gewinnunabhängigen Ausschüttungen mehr an die Anleger geleistet. Zunächst müssten die Auswirkungen der Insolvenzen auf die Objektgesellschaften geklärt werden.

Rechtsanwalt Cäsar-Preller: „Für die Anleger ist das eine beunruhigende Entwicklung. Um sich vor finanziellen Verlusten zu schützen, sollten sie frühzeitig ihre rechtlichen Möglichkeiten prüfen.“ Investitionen in geschlossene Immobilienfonds sind spekulativ und entsprechend mit Risiken bis zum Totalverlust des Geldes für die Anleger verbunden. Daher müssen die Anleger im Rahmen einer ordnungsgemäßen Anlageberatung über die bestehenden Risiken aufgeklärt werden. „Ist der Anlageberater dieser Informationspflicht nicht nachgekommen oder sind die Angaben im Emissionsprospekt unvollständig oder nicht wahrheitsgemäß können den Anlegern Schadenersatzansprüche entstanden sein“, so Rechtsanwalt Cäsar-Preller.

Insolvenzen treffen Käufer

Neben den Anlegern bangen natürlich auch die Käufer der Wohnungen um ihr Geld. Sie haben zum Teil bereits hohe Summen angezahlt und wissen nun nicht, ob und wie es weitergeht. Nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters betreut die Project Immobiliengruppe derzeit 118 Bauprojekte, die rund 1.850 Wohnungen umfassen.

Der Geschäftsbetrieb soll nach Angaben der vorläufigen Insolvenzverwalter weitergehen. Welche Bauprojekte fortgesetzt werden können, muss für jedes einzelne Projekt geprüft werden. Dazu müssen die relevanten Eckdaten wie Bautenstand, Abrechnungsstand, offene Verbindlichkeiten und Finanzierungsstand ermittelt werden, so die vorläufigen Insolvenzverwalter.

Das kann Zeit in Anspruch nehmen und für die Käufer setzt sich die Ungewissheit fort. „Auch die Käufern sind den Entwicklungen nicht schutzlos ausgeliefert, sondern können ihre rechtlichen Möglichkeiten nutzen“, sagt Rechtsanwalt Cäsar-Preller, Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht. Daher sollten die Käufer jetzt alle Unterlagen und Dokumente sichern. Auch ihnen können ggf. Schadenersatzansprüche entstanden sein.

Die Kanzlei Cäsar-Preller berät Käufer und Anleger gerne zu ihren Möglichkeiten.

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